Hundegebell die ganze Nacht. Ansonsten ruhig. Wir stehen früh auf. Es ist leicht bewölkt als wir um 08.15 Uhr aufbrechen. Rekord.

Zurück durch den Weiler mit den Hunden, denen wir nun unsererseits lautstark gegenübertreten, was die Stimmung sofort entschärft. Wiederum viele Tageswanderer unterwegs. An einem Anstieg überholen wir eine Gruppe lauthals quatschender Leute. Die Etappe führt weite Strecken über geteerte Strassen, danach durch Wald. An einem kleinen See essen wird zu Mittag. Die Wasserreserven sind inzwischen klein geworden und wir suchen in einem Dorf vergeblich nach einer «Tankstelle».

Um 13.00 Uhr sind wir in Luc. Unser zweiter «Camping Municipal» macht uns ebenfalls nicht glücklich. Dieser ist zwar nicht geschlossen aber besteht nur aus einem Häuschen (aus Karton?) mit Dusche und «Toilette». Ausserdem ist der Platz sehr ausgestellt und wir beschliessen, nicht hier zu bleiben.

Wir gehen weiter nach La Bastide-Puylaurent um dort in einem Hotel zu übernachten. Unser Zug sollte am nächsten Morgen um 06.05 Uhr fahren. Wir sind schnell unterwegs und um 15.15 Uhr in La Bastide am Bahnhof. Wir betreten das Gebäude um uns um die Tickets zu kümmern. Der Schalter ist geschlossen und der Billetautomat ausser Betrieb. Wir studieren den Zettel, der die reguläre Fahrplantafel überdeckt. Dieses mal kein Streik, sondern eine Unterbrechung der Bahnlinie infolge irgend eines Problems auf der Strecke und dessen Behebung. Überrascht waren sind nicht. Wir gewöhnen uns langsam an die SNCF. Langer Rede, kurzer Sinn: Unser Zug morgen fährt nicht. Unser Beschluss: Wir wollen so rasch als möglich aus diesem Nest weg, um morgen nach Hause zu kommen. Um 16.07 fährt ein Zug nach Nimes und wir beschliessen dort in einem Hotel zu übernachten. Tickets können wir nicht kaufen, weil der Apparat defekt ist. Beweisfoto-Aufnahme mit dem Mobiltelefon. So setzen wir uns in eine Bar im Dorf und genehmigen uns Bier und Orangina.

Auf dem Perron warten wir mit zwei anderen Personen auf den Zug. Er kommt pünktlich und wir suchen uns einen Platz im Dieseltriebwagen. Madame neben uns fragt, ob wir auch keine Billete hätten. Wir bejaen und berichten vom defekten Automaten. Madame bleibt trotzdem nervös; ohne Grund wie sich herausstellte. Der Kondukteur ist von sanften Gemüt, extrem fröhlich und nicht aus der Ruhe zu bringen. Er nimmt sich 45 Minuten Zeit, nachdem er es sich auf dem Platz neben mir bequem gemacht hat und stellt uns die Tickets nach Nimes aus. Er ist mit mobiler Technik ausgerüstet, die wir hier draussen nicht erwartet haben. Unsere Mobiltelefone wechseln zwischen «kein Netz» und einer wackeligen GPRS-Verbindung. Unsere Billete bekommen wir, nachdem Monsieur auf seinem Gerät alle Rabatte aktivierte die verfügbar sind (wir sind für kurze Zeit Invalide, Rentner und Veteranen), für 5 Euro pro Person. Für zwei Stunden Zugfahren wirklich ein Schnäppchen.

Irgendwann wird die Internetverbindung besser und wir können uns mit Hilfe meiner Frau über Hotels in der Nähe des Bahnhofs informieren. Am Bahnhof in Nimes kümmern wir uns als erstes um die Billete für Freitag. Wir ziehen eine Nummer und warten 15 Minuten. Es klappt alles und wir erstehen unsere TGV-Billete nach Zürich.

Im IBSI-Hotel verbringen wir nach einer langen heissen Dusche und einem guten Nachtessen eine erholsame Nacht. Als Kontrast zu unserem Wandertempo geht es anderntags mit dem TGV mit 320 km / h zurück in die Schweiz!

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